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Auswärtsgefühle - und jetzt?

Auswärtsgefühle - und jetzt?
Ich bin ganz frisch hier zu der Gruppe gestoßen und mir brennt eine Sache ganz fürchterlich in der Seele.
Vor einigen Monaten lernten mein Partner und ich einen Mann kennen. Es sollte eine lockere MMF Geschichte sein, da wir unerfahren und er erfahren ist, wollte er uns ein wenig mehr ins Thema BDSM einführen (wir stehen hier noch relativ am Anfang) und zwei Mal haben wir uns dafür auch getroffen. Seitdem schreiben wir uns regelmäßig, allerdings ist es zu keinem weiteren Treffen bisher gekommen und das ist der Punkt: Bei unserem letzten Treffen hat es mich erwischt, wie ein Schlag ins Gesicht - peng - und ich merkte "hoppla, das ist nicht nur Sex, ich mag diesen Typen echt gern..". Tja und jetzt steh ich da. Mein Partner versteht das und wir haben viel geredet, viel diskutiert und auch gestritten, er hat auch nichts dagegen, dass wir uns alle wiedersehen, aber er möchte nicht, dass ich mich mit ihm alleine treffe. Er möchte nicht, solange wir noch selbst unser BDSM nicht gefunden und austariert haben, dass ich mich mit diesem Mann treffe. Auch vertraut er ihm noch nicht soweit, dass er mit mir umzugehen weiß.
Nun, es ist sein Wunsch und ich respektiere das, aber in mir brennt ein Feuer, ihn wieder zu sehen, ein Verlangen nach ihm und ich frage mich: Kommt es von meinen Gefühlen oder ist es meine Lust, welche es so unerträglich macht?
Mein Partner ist noch nicht bereit, mich in eine weitere Beziehung "zu entlassen", Verlustangst spielt eine große Rolle. Mit meinen Gefühlen kommt er klar, nur eine Beziehung kann er sich nicht vorstellen, was ich ja auch nachvollziehen kann, aber trotzdem fühle ich mich... Naja, ich weiß nicht, eingeengt? Unverstanden? Ich kann es nicht zuordnen.

Also, war jemand bereits in so einer Situation? Wie seid ihr mit diesen Gefühlen umgegangen? Wie nimmt man seinem Partner diese Angst, einen zu verlieren?
*****uri Frau
549 Beiträge
Ich finde der wichtigste Grundstein ist bei euch doch schon gelegt: Ihr habt darüber geredet, er weiß davon Bescheid und er kommt erstmal damit klar, dass ihr zusammen was mit ihm macht.
Ist doch völlig in Ordnung so. Dann trefft euch doch erstmal weiter zu dritt und lernt euch besser kennen.

Ich weiß aus unserer Polybeziehung dass es umso besser funktioniert (ich eifere gelegentlich leider auch noch,es ist also eine Lösung bei uns, ist also nicht allgemeingültig ) je besser auch ich mit seinen Partnerinnen klar komm, evtl sogar Gefühle für sie entwickel umso leichter ist es für mich damit klar zu kommen wenn er was mit ihnen macht.
*******illi Frau
51 Beiträge
Ich denke bei euch beiden ist jetzt viel los im Innern. Ihr habt geredet und jetzt ersteinmal viel zu verarbeiten. Alleine schon die vielen neuen und intensiven Erfahrungen mit dem BDSM. Bei dir denke ich wird es beides sein. Einmal die brennende lust den weg des BDSM weiter zu gehen und auszuleben und auf der anderen Seite die Gefühle die einen ersten Keim entwickelt haben.
Für ihn ist es jetzt sicher genau so viel zu verarbeiten und zu verdauuen...zum einen das erlebte mit dem BDSM,dann kommen noch deine Gefühle hinzu...die Verlustangst kommt sicher vei ihm auch noch verstärkt dadurch an die oberfläche das der andere erfahrener ist und er dir das noch nicht in dem Ausmaß bieten kann...dadurch wird der andere für ihn als Gefahr für eure Beziehung eingestuft und ein Konkurenzdenken entsteht...
Für ihn ist es schon ein großer Schritt dir deine Gefühle zu zugestehen und für weitere gemeinsame Treffen offen zu sein...es zeigt seine Bereitschaft an seiner Eifersucht/Verlustangst zu arbeiten...auch sein Beschützerinstinkt scheint aktiviert worden zu sein...er möchte gerne ersteinmal schauen wie ihr miteinander umgeht,selbst mehr Erfahrung sammeln um dir geben zu können was du anscheinend brauchst,möchte mehr Vertrauen haben (nicht dir gegenüber sondern das der andere auch gut mit seinem Wertvollsten umgeht)...das braucht er jetzt um mit der zeit einen Schritt weiter gehen zu können...

Ich denke ihr solltet langsam weiter gehen...Schritt für Schritt...es gibt ihm die Zeit sich weiter für mehr zu öffnen...und dir die Zeit dir über deine wahren Gefühle im klaren zu werden,alles zu sortieren und es dann vollends genießen zu können...

Du hast einen tollen Mann an deiner seite der diesen Weg mit dir Hand in Hand gehen möchte...lass sie nicht los (denn das könnte mehr von dem schönen was du hast kaputt machen)...halt sie fest und geh mit ihm langsam in seinem Tempo voran...so könnt ihr das alles gemeinsam genießen und zu etwas noch wunderbaren formen...oder du hälst noch die Hand dieses wunderbaren Mannes an deiner Seite,wenn sich herausstellen sollte das deine Gefühle vielleicht doch nur die Euphorie des neuen waren...

Du hast eine zarte Blume die langsam keimt und mit liebevoller Pflege zu einer wunderbaren Blüte heranwachsen kann...
Ihr habt schon eine super Grundlage auf der ihr aufbauen könnt...doch nehmt euch die Zeit dafür die es braucht...weder blüht eine Blume schon nach kurzer zeit noch kann man ein Haus an einem Tag erbauen ...

Mein Rat nehmt euch den Druck und lasst euch Zeit
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Hallo applepie90!

Ich kann Dir natürlich nichts über Deine Gefühle sagen.
Alles, was ich kann, ist Dir meine Gedanken zu Deinem Text schreiben.

Du fragst Dich...
*******e90:
in mir brennt ein Feuer, ihn wieder zu sehen, ein Verlangen nach ihm und ich frage mich: Kommt es von meinen Gefühlen oder ist es meine Lust, welche es so unerträglich macht?

und Du schreibst...
*******e90:
Es sollte eine lockere MMF Geschichte sein, da wir unerfahren und er erfahren ist, wollte er uns ein wenig mehr ins Thema BDSM einführen (wir stehen hier noch relativ am Anfang) und zwei Mal haben wir uns dafür auch getroffen. Seitdem schreiben wir uns regelmäßig, allerdings ist es zu keinem weiteren Treffen bisher gekommen und das ist der Punkt:

Wenn ich das richtig verstehe, dann beschränkten sich mit dem zweiten Mann die gemeinsamen Unternehmungen in der physischen Welt auf BDSM. Und das waren bis dato nur ein paar Stunden.

Während Du Deinen Partner natürlich auch außerhalb von BDSM im Alltag erlebst.

Dementsprechend bietet Dir der zweite Mann eine sehr große Projektionsfläche für Deine Wünsche und Phantasien.
Was ich damit sagen will: Die Eindrücke, die Du bis dato vom zweiten Mann sammeln konntest, weisen viele Lücken auf. Lücken, die unser Gehirn gerne füllt. Wenn die Begegnung angenehm war, dann füllt es diese Lücken mit unseren Hoffnungen. Wenn die Begegnung unangenehm war, mit unseren Ängsten.

Ich sag mir in solchen Fällen immer: "Meine Gefühle sind schon ganz richtig. Doch sie beziehen sich nicht auf den Menschen sondern auf meine Projektionen. Was kenne ich denn von Mensch XY?", so komme ich dann wieder auf den Boden. Und bin dankbar, dass mir diese Begegnung einen Teil meiner Wünsche bewusster gemacht hat. Und wenn ich mir meiner Wünsche bewusst bin, kann ich diese bei der nächsten Begegnung zur Seite schieben und habe den Blick frei für den Menschen, der vor mir steht.


Dazu kommt noch etwas sehr BDSM-spezifisches:
Die AUFMERKSAMKEIT

Auf Top-Seite (ich switche) habe ich im BDSM-Kontext natürlich auch ein ganz anderes Aufmerksamkeits-Level. Vergleichbar mit dem Aufmerksamkeitslevel, welches ich bei meinen Tätigkeiten als Assessment-Beobachterin oder als Seminarleiterin für Autogenes Training an den Tag legte. Doch im Alltag kann ich natürlich NICHT den lieben langen Tag meine Aufmerksamkeit auf derart hohen Level einem anderen Menschen widmen. Darauf ist das menschliche Nervensystem nicht ausgelegt. Aber für ein paar Stunden ist das wunderbar machbar.

Ein hohes Ausmaß an positiver Aufmerksamkeit und Zuwendung tun Bottom natürlich sau-gut. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und von einer Sache zur nächsten hetzen, dürsten viele Menschen danach, gesehen zu werden. Endlich wieder wirklich wahrgenommen zu werden.

Da braucht es oftmals nicht viel wohlwollender Aufmerksamkeit und die Menschen legen einem ihr Herz zu Füßen.

Ich kenne das sowohl von meiner dominanten als auch von meiner devoten Seite.
Die devote Seite ist tückisch.
Da hatte ich so manch intimes Gespräch... aber Moment Mal! Offenbahrt habe vorranging ich mich. Von meinem Gegenüber kam da gar nicht so viel. Auf jeden Fall war er ein guter Zuhörer und Fragensteller. Doch... Hm... Das kenne ich doch von meiner dominanten Seite. Das muss noch gar nicht so viel heißen. "Intim" bedeutete in diesem Fall, dass ich selbst intim geworden bin. Dass ich ihn in meine Nähe ließ. Aber noch lange nicht, dass er mich in seine Nähe ließ.

Ich hoffe, dass die Dinge, die ich Dir geschrieben habe, Dir dabei helfen in Bezug auf den zweiten Mann das Feuer ein wenig zu drosseln und die Dinge mit mehr Gemächlichkeit anzugehen. Gut Ding will Weile haben.


Liebe Grüße!
Galinthias
Vielen Dank für die Antworten, es hilft, mir weiter über alles klar zu werden und mir auch den Standpunkt meines Partners zu verdeutlichen...
Wahrscheinlich ist wirklich alles, was nun hilft Ehrlichkeit, Offenheit und Zeit. Und mal sehn, was sich daraus entwickelt *g*
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