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Warum polyamor und BDSM?

****e59 Frau
3.509 Beiträge
Themenersteller 
Warum polyamor und BDSM?
Seit ich in diese Gruppe eingeladen wurde setze ich mich mit folgenden Fragen auseimander:

  • Warum ist es vorteilhaft, wenn man beides ist? Oder ist es überhaupt von Vorteil?

  • Was sind die Nachteile?

  • Was meint ihr zu gemischten Geflechten? (teils polyamor und/oder BDSMlastig)


Ich bin sehr gespannt auf eure Sicht der Dinge und werde meine Gedanken dazu später preisgeben.
Da hältst Du den Finger genau in die offene Wunde. Ich habe vor einiger Zeit eine Dame kennengelernt die ich sehr schätze und für die ich, was meine Person angeht, einige Klippen überwunden habe.
Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen wie Polyarmorie und BDSM zusammen passen.
Ich weiß IHR bedeutet es sehr viel als Dom Ihre BDSM Seele auszuleben, aber ich habe da immer noch meine Zweifel, ob sie mich als passenden gleichberechtigten "Partner" ansieht, oder als SUB den man (frau) behandelt.
Woher weiß ich zum Beispiel , das Ihre Gefühle echt sind, und ob ich nur ein Spielzeug auf Zeit bin.
Und dann die Fragen aller Fragen, wäre ich auch einfach austauschbar ?
**********erin4 Frau
201 Beiträge
Also ich weiß nicht ob es wirklich Vor oder Nachteile gibt. Ich denke mir halt entweder ist man es oder nicht. Deswegen ist es für mich keine Frage der Entscheidung.
Ich kann nur sagen warum meine Partner diese Anforderungen erfüllen müssen.
Ich kann mir keine Beziehung zu jemandem vorstellen, auf den nicht beides zutrifft, da ich das Gefühl habe, dass man dann auch kein Verständnis für mich hat. Wie soll jemand der kein SM‘ler ist verstehen warum ich das tue oder mit mir tuen lasse. Ich bin auch nicht bereit mich in irgendeiner Form einzuschränken was meinen Lebensstil angeht.
Genauso ist es bei Poly, ich habe ja bereits eine Beziehung, wie soll ich da eine weitere anfangen wenn diese Person nicht poly ist?
Ich kann einfach ohne beides nicht und klar schränkt es mich in meiner Partnerwahl ein, aber es gibt schlimmeres denke ich.
****e59 Frau
3.509 Beiträge
Themenersteller 
@traumtaenzerin4
Du lebst mit beiden Partnern auch BDSM aus?
Grundsätzlich betrachte ich BDSM und Polyamorie unabhängig voneinander.
Schnittmengen ergeben sich wahrscheinlich am ehesten aus der allgemeinen Offenheit gegenüber „Randszenen“
Und so hat es eben, je nachdem wie ich und mein Partner tickt, die Vor und Nachteile, die sich daraus ergeben.
Ich brauche nicht zwingend beides zusammen, solange Bondage und Tantra gegeben sind.
Es ist halt die Frage, ob ich aus „mal wen anders bespielen“ auch ne zweit und drittbeziehung werden lassen muss.
Und meine Polyamorie ist für andere auch vergleichsweise eng.
Braucht es für Alles eine Definition?
Bei uns ist das eigentlich ganz einfach...

Ein DS geprägtes Leben ist UNSERE Form einer sinnerfüllten Partnerschaft/Ehe.
Sie entspringt unseren Charaktären, die sich vor nahezu 10 Jahren auf wunderbare Weise gefunden haben.

Aber wir sind auch leidenschaftliche Gefühlsmenschen die wissen und spüren, dass es da noch mehr Individuen gibt, die wir interessant finden... sehr mögen... begehren... LIEBEN können und wollen! Wenn die Konstellation für alle Beteiligten passt!

Der BDSM-Kontext KANN dabei eine Rolle spielen... MUSS es aber definitiv nicht.

Wir sind durchaus in der Lage zu verifizieren *zwinker*
Und das zu leben, was uns gut tut!
**********erin4 Frau
201 Beiträge
****e59:
@**********erin4
Du lebst mit beiden Partnern auch BDSM aus?

Ja, wie gesagt ohne kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen.
Nur mal kurz angemerkt.
Polyamorie ist ja lt. Duden eine Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen zur gleichen Zeit.
Aber warum dann, die Verbindung zum BDSM ? Und wieso, haben in diesem Zusammenhang gerade Frauen diese Leidenschaft.
Nur keine Angst, ich schwinge jetzt garantiert
NICHT die "Moralkeule" . Ich empfinde unsere Leidenschaft durch aus auch als Lebenselixier . *wink*
Aber wenn ich so in die Mitgliederliste dieser Gruppe sehe, wir haben einen Damenüberschuss.
lg, R.
Um auf die Fragen von der TE einzugehen:

Ich würde es nicht bewerten als vorteilhaft oder mit Nachteilen behaftet.
Bei mir ist es einfach so, daß ich polyamor bin und gleichzeitig eine dominante und sadistische Ader habe.
Das sehe ich weder als Vorteil, noch als Nachteil. So bin ich halt.
Ich muss aber nicht alles mit allen Partnern ausleben. Wichtig ist nur, daß bei allen Beteiligten eine Akzeptanz auch für das "Andersartige" gegeben ist.

Ein Geflecht ist, unabhängig davon, ob Teile davon BdSM praktizieren oder nicht, nur dann ein polyamores Geflecht, wenn ALLE Beteiligten polyamor sind. Und dann spielt es keine Rolle, wer mit wem welche Sexualpraktiken ausübt. Denn ohne Akzeptanz auch der Andersartigkeit kann Poly in meinen Augen nicht funktionieren.
**********erin4 Frau
201 Beiträge
*****961:
Nur mal kurz angemerkt.
Polyamorie ist ja lt. Duden eine Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen zur gleichen Zeit.
Aber warum dann, die Verbindung zum BDSM ? Und wieso, haben in diesem Zusammenhang gerade Frauen diese Leidenschaft.
Nur keine Angst, ich schwinge jetzt garantiert
NICHT die "Moralkeule" . Ich empfinde unsere Leidenschaft durch aus auch als Lebenselixier . *wink*
Aber wenn ich so in die Mitgliederliste dieser Gruppe sehe, wir haben einen Damenüberschuss.
lg, R.

Ich versteh dich nicht ganz. Entweder lebst du doch beides oder nicht? Es gibt ja kein Muss beides zu leben und es gibt ja auch genug die beides einzeln haben aber hier in der Gruppe geht es doch um diejenigen die eben beides in ihrem Leben verbinden.
****e59 Frau
3.509 Beiträge
Themenersteller 
... aber hier in der Gruppe geht es doch um diejenigen die eben beides in ihrem Leben verbinden.

Wenn es danach geht, ob ich das auch lebe, dann dürfte ich nicht hier sein *zwinker*
**********erin4 Frau
201 Beiträge
****e59:
... aber hier in der Gruppe geht es doch um diejenigen die eben beides in ihrem Leben verbinden.

Wenn es danach geht, ob ich das auch lebe, dann dürfte ich nicht hier sein *zwinker*

Blöde Frage vllt. Aber warum ist man dann in so einer Gruppe. Ich geh doch auch nicht in ne KV Gruppe und hinterfrag da warum die Leute das machen 🤔
******age Mann
3.117 Beiträge
Kombination aus der Notwendigkeit heraus?
Für mich ist ganz klar: Verliebe ich mich wieder einmal in eine Vanilla. brauche ich auch eine (Soft-)SM-(Spiel-)Beziehung. Kann ich mit einer Partnerin alles leben, fehlt mir zumindest diese Notwendigkeit für die Polyamorie. Ich denke, so geht es vielen Menschen, deren fester Partner einfach keinen Zugang zu BDSM hat.
*sorry*. Liebe Gruppe.
Ich wollte mit meinen Beitrag
zum Thema keine Grundsatzdiskution anregen. Ich habe nur eine Frage in den Raum geworfen.
Natürlich hat jeder von uns eigene Wünsche und Vorstellungen.
Und das ist auch gut so.

Ernsthaft, wenn alle den gleichen Geschmack hätten *traenenlach* wäre das Leben ziemlich langweilig
Lg
**********istin Frau
256 Beiträge
Blöde Frage vllt. Aber warum ist man dann in so einer Gruppe.

Eines vorweg - ich lebe in keine poly. Beziehung/Ehe.

Warum ich mich dennoch in dieser Gruppe befinde?
Weil ich liebenswerterweise eingeladen wurde.
Weil mich das Thema sehr interessiert.
Weil ich gern die Erfahrungen anderer lese.
Weil ich es vielleicht irgendwann selbst leben möchte.

Liebe Grüße

SP
Nur weil ich weiß das ich so ticke, heißt es ja nicht zwangsläufig, das ich gerade auch so lebe.
Muss ja schon auch irgendwie noch passen.
****e59 Frau
3.509 Beiträge
Themenersteller 
Das ist der Punkt...
Ich bin polyamor und ich bin SMler... aber ich lebe in keinem Geflecht oder einer BDSM-Beziehung...

Also ist die Anforderung für diese Gruppe wohl nicht, dass ich so lebe, sondern eher dass ich's bin.
****e59 Frau
3.509 Beiträge
Themenersteller 
****er:

Ich muss aber nicht alles mit allen Partnern ausleben. Wichtig ist nur, daß bei allen Beteiligten eine Akzeptanz auch für das "Andersartige" gegeben ist.

Ein Geflecht ist, unabhängig davon, ob Teile davon BdSM praktizieren oder nicht, nur dann ein polyamores Geflecht, wenn ALLE Beteiligten polyamor sind. Und dann spielt es keine Rolle, wer mit wem welche Sexualpraktiken ausübt. Denn ohne Akzeptanz auch der Andersartigkeit kann Poly in meinen Augen nicht funktionieren.

So sehe ich das auch... und nur mit dieser Akzeptanz ist es möglich, dass es funktioniert...

... weswegen ich kein Geflecht habe, weil ich noch nicht auf die Menschen getroffen bin, die mich in meiner Ganzheitlichkeit nehmen konnten. Wenn eine gravierende Diskrepanz vorhanden und unübersichtlich erscheint, macht es für mich keinen Sinn eine Beziehung aufzubauen. Freundschaft in Liebe verbunden ist mir dann lieber.
**********erin4 Frau
201 Beiträge
Sorry wenn es falsch rübergekommen ist, das Internet und Geschriebene ist da manchmal tückig. Natürlich muss man es nicht ausleben und poly zu sein, hätte mich nur gefragt, warum man in einer Gruppe ist wenn man nichts davon im Herzen spürt. Finde das sind einfach zwei sensible Themen und möchte mich da einfach nicht öffnen um als Anschauung oder Studienobjekt für andere gesehen zu werden.

Ich habe bis jetzt leider noch nie jemand getroffen, der es zwar nicht ist, aber dennoch die Akzeptanz dafür gehabt hätte, dann in so einer Beziehung zu leben. BDSM kennt man ja mittlerweile wenigstens aus dem Kino und stempelt es nicht mehr als all zu schlimm ab, zumindest bei der jüngeren Generation. Aber poly ist für viele dann doch zuviel und ich habe gestern erst auf einer Seite Begriffe wie "krank" gelesen.

Ich für mich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass es funktioniert. Bevor ich mich in all dem wider erkannt habe, war ich in einer 10 Jährigen Beziehung. Relativ schnell haben wir gemerkt, dass wir im Bett nicht so die gleichen Dinge mögen, haben es aber dennoch nicht beendet da man sich ja angeblich liebt. Ich glaube nach 4 Jahren oder so, habe ich ihn dann das erste Mal betrogen. Ich habe mich tatsächlich neu verliebt gehabt, was nichts an meinen anderen Gefühlen änderte, aber es ist eben einfach so passiert. Naja so nahm dann alles seinen Lauf. Viel zu spät habe ich leider für mich erkannt, dass ich so eingesperrt nicht weiter leben kann und habe es beendet.

Jetzt bin ich endlich frei und auch sehr zufrieden mit meiner Situation.
*****Cia Frau
7 Beiträge
Traumtaenzerin4:
Finde das sind einfach zwei sensible Themen und möchte mich da einfach nicht öffnen um als Anschauung oder Studienobjekt für andere gesehen zu werden.

Ja, das sehe ich exakt genauso.

Anderseits muss ich fairerhalber hinzufügen, dass ich mich vor mehr als einem Jahrzehnt auch mal in der SZ (nein, ich meine nicht die Süddeutsche Zeitung) angemeldet habe, weil mich das Thema anzog und ich einfach...verstehen (?)... wollte.
Ich glaube, der haarfeine Unterschied ist Neugier um der Neugier willen oder Neugier, weil irgendetwas in einem schwingt, das man ergünden will.
In jedem Fall sollte hier niemand mitlesen können, der es verurteilt. Man wird das nicht kontrollieren und vermeiden können. Aber eine Achtsamkeit diesbezüglich wünsche ich mir schon. Denn Traumtaenzerin4 hat recht: es SIND sensible Themen.


Und zur eigentlichen Frage des TE:

Auch ich betrachte das nicht rational nach Vor- und Nachteilen. Tue ich ja bei anderen Vorlieben auch nicht. Manche Dinge entwickeln sich irgendwann bzw. ich bin eben so.
Dann versuche ich die Dinge halt in der Art zu leben, dass sie mir selbst und unbedingt auch allen Beteiligten gut tun.

Um Polyamorie im Zusammenhang mit BDSM zu betrachten - mir fallen zwei Dinge auf:
Zum einen haben BDSMer im Normalfall eine größere Offenheit. Man setzt sich mit diversen Praktiken auseinander und muss im Laufe der Zeit gelernt haben, auszudrücken, was man fühlt, wie es einem geht, was man möchte oder nicht... etc.
Wenn ich wirklich mal eine Vanilla-Affäre hatte, bekam ich immer wieder verblüffte und sehr positive Rückmeldungen. Männer trauten sich plötzlich über ihre Fantasien zu reden, ohne eine Verurteilung zu fürchten - auch wenn es nicht in jedem Fall mein Geschmack war.
Offenheit scheint also doch nicht ganz der allgemeine Standard zu sein?

Abseits der Konventionen lebend und sich irgendwie ja doch immer weiter entwickelnd, hat es mich / uns halt irgendwann in Richtung Polyamorie geführt.
Aber ich stelle bei unseren Begegnungen fest, dass der Begriff der Polyamorie oft ... nennen wir es mal - ohne es wertend zu meinen... leichtfertig verwendet wird.
Gemeinsam zu spielen oder sich gegenseitig die Subs vorzuführen, betrachten wir noch nicht als Polyamorie.
Vielen Dank das Ihr so offenherzig geantwortet habt. Nun hab ich ein wenig mehr "Durchblick ".
Lg und *danke*
*******Frau Frau
68 Beiträge
Anders
Du hast zwar eigentlich schon den Thread abgeschlossen mit Deiner Danksagung, Lust1961, aber ich möchte dennoch noch mal antworten.

Ich verstehe die Frage nach Vor- und Nachteil ebenfalls nicht so ganz, denn oft stellt sich die Frage gar nicht, sondern man schlittert eher in die Situation. Aber ich versuch mal, meine Gedanken, die mir über das Lesen der Antworten gekommen sind, zusammenzufassen.

Klar kann ich eine reine Zweierbeziehung im BDSM haben. Die kann auch sehr intensiv und für die beiden vollkommen sein. Soviel mal vorneweg.

Sehr häufig erlebe ich jedoch, dass Paare über ihre Fantasieausweitung anfangen auch weitere Personen in ihre Beziehung zu holen. Jetzt bleibe ich mal für den Moment ganz bei dem Plan einer reinen Spielbeziehung.

Wenn das Spiel gut, save und für alle ein Kick sein soll, dann muss ich mich im Vorfeld intensiv mit dem neuen Spieler auseinander setzen. Ich muss seine Vorlieben, seine Fantasien, seine Dislikes, No-Go's, Erfahrungen und Ängste herausfinden. In diesem Zusammenhang erfahre ich auch immer etwas über sein Leben, sein Umfeld etc. Wir lernen uns besser kennen, sehen, ob die Chemie stimmt. Sagen wir mal ja, die stimmt. Das erste Band ist geknüpft.

Dann gibt es eine erste Spiel Session. Die ist toll, weil jeder so intensiv auf die anderen beiden geachtet hat. Das zweite Band wird geknüpft.

Weil es so toll war, wollen alle weiter machen und planen bereits die nächste Session. Dazwischen werden immer wieder intensive Emails mit Fantasien, aber auch Geschichten aus dem täglichen Leben ausgetauscht.

Und boom, plötzlich wird sich der erste des Trios bewusst, dass er mehr drin hängt als geplant war. Das entsteht einfach aus der Intensität der Dinge, die wir da tun, der Tiefe des Vertrauens, das wir uns gegenseitig schenken, der Verbundenheit, die wir durch die gemeinsamen Vorlieben teilen.

Jetzt kann man sagen, dass das nicht unbedingt Liebe ist, sondern vielleicht Verliebtheit, Projektion oder irgendeine andere Verkennung. Dennoch sind es oft sehr intensive Gefühle, die zumindest als Liebe interpretiert werden. Und ja, da kann es schnell kompliziert und komplex werden. Aber war das eine bewusste Entscheidung, ob das jetzt vorteilhaft oder nachteilhaft ist? Bestimmt nicht. Vielleicht war da vor der ersten Einladung so ein kleiner Gedanke im Hinterkopf, dass so was passieren könnte. Aber der wurde in der Gier nach Befriedigung der neuesten Fantasie geflissentlich übersehen oder zur Seite geschoben. (ich übertreibe hier bewusst ein bisschen, um es anschaulicher zu machen).

Was da hilft? Meiner Erfahrung nach nur Vorsicht bzw. Achtsamkeit im Prozess und Reden, Reden, Reden... mit allen im System!

Deine Frage war aber, OB es von Vor- oder Nachteil ist. Sagen wir mal so...für alle, die sich zutrauen mit der Komplexität solcher Konstellationen zurecht zu kommen und auch mit dem Feedback der Außenwelt gut klar zu kommen, dem kann ich nur so eine Art Beziehung wünschen.

Wer es lieber einfach und überschaulich mag, dafür aber bereit ist (unter Umständen auch größere) Abstriche zu machen, der lässt vielleicht besser die Finger davon.
Hauptsächlich möchte ich auf die 3. Frage des TE eingehen.

Vorab möchte ich sagen, dass ich ein emotionales Feuerwerk bin; in positiven Gefühlen, sowie in negativen.

BDSM lebe ich mit meinem Mann, sowie mit meinem Nebenpartner.

Was ich nicht kenne ist das „verknallt“ sein. Irgendwie überspringen meine Gefühle diese Stufe und gehen ab einem bestimmten Punkt direkt von Mögen/Sympathie in Liebe.

BDSM wächst, man kommt an/überschreitet Grenzen. Tabus werden Grenzen, Grenzen werden erweitert. Viel Neues, evtl. Extremes getestet.

Das passiert nicht in einmaligen Treffen bei mir. Ich entwickle, vor allem in BDSM Beziehungen, tiefes Vertrauen, teils Abhängigkeiten. Und „zack“, da sind sie irgendwann, die tiefen Gefühle. Das nicht mehr auf den Partner verzichten möchten. Und es ist eine eigene Art der Beziehung zu jedem Partner. Nicht miteinander vergleichbar und doch jeweils voller Gefühl.

Finde ich das positiv? Manchmal, wenn das Glück übermächtig ist, natürlich. Oft empfinde ich es anstrengend. Ich gebe viel, verzettle mich manchmal. Gelegentlich läuft es mit einem Partner gut, mit dem anderen ist irgend eine Diskrepanz. Dann fühle ich gleichzeitig positiv und negativ.

Mit meinem Mann bin ich seit 18 Jahren zusammen und das bleibt hoffentlich auch immer so. Teiweise leben wir Ds, teilen viele Bereiche des BDSM, manche eben auch nicht. Aber darüber sprechen wir offen. Kein Problem.

Nebenpartner haben mich eher schon verletzt, ausgenutzt ect. und mit dem Argument entschuldigt, ich hätte ja sowieso Familie und wäre nicht für die Beziehung verfügbar, die sie evtl. gerne hätten. Obwohl ich immer mit offenen Karten spiele und vom ersten Kontakt an absolut ehrlich bin.

Die eher einseitigen (oder meinerseits stärkeren) Empfindungen sind in dem Fall ein Problem. Dann ist mein grösster Wunsch die Fähigkeit, mehrere Männer lieben zu können und die Fähigkeit mehrere Beziehungen einzugehen, aus mir zu löschen. Weil es so sehr verletzen kann.
Manche meiner ehem. Herren mochten mich sehr gerne, mögen mich immer noch, aber haben mich nie geliebt. Wollten mich auch nicht lieben, da ich fest gebunden bin.

Ich bin mir der Fähigkeit bewusst. Die haben nicht viele Menschen. Das ist etwas Besonderes. Man wünscht es sich vielleicht nicht, aber wenn man es kann, sollte man doch das Beste daraus machen.

Es hat nie jemand behauptet, dass es einfach und bequem ist glücklich zu sein.

Häufig verwechseln die Leute Polyamorie und offene Beziehung.
Und oft existiert die Einstellung im BDSM, Sub darf nur einen Herrn haben, sonst ist es keine richtige Beziehung...


Es gibt so viele Facetten, Einstellungen und Unterschiede.
****dat Frau
3.548 Beiträge
Themen wie diese habe ich mir erhofft, als ich der Gruppe beitrat. Danke dafür.

Ich möchte mal ganz joyclubtypisch die Fragen der Reihe nach zu beantworten versuchen. Vielleicht hilft es mir ja selbst *zwinker*

  • Warum ist es vorteilhaft, wenn man beides ist? Oder ist es überhaupt von Vorteil?

Es kann von Vorteil sein, weil es das Denken anregt. Weit über "Mein HERR sagt.." und "Ich bin für mein Glück selbst verantwortlich".
Beides hat die lange Ehe mit meinem (Vanilla-Rigger-)Mann unglaublich bereichert, auf eine neue Ebene geschubst. Und dank der in mir wohnenden Polyamorie kann ich mich trotz meiner Liebe zu meinem Mann voll auf meinen dominanten Partner mit ganzem Herzen einlassen.
Ich brauche beides: Einen starken Partner, mit dem ich mich emotional, intellektuell und sexuell reiben kann, in der Sex, Gier und Leidenschaft eine große Rolle spielen. Aber auch das Geplänkel und sanfte Schaukeln einer gewachsenen, ruhigen Alltagsbeziehung, wie ein kuscheliges Nest zum Zurückziehen.

  • Was sind die Nachteile?

Wie in jedem Geflecht: Die zeitlichen Absprachen.
Über die Schwierigkeit, passende Partner zu finden, müssen wir nicht diskutieren, oder? *zwinker*
Zudem habe ich nach einem intensivem Treffen mit meinem Dominanten das Bedürfnis, allein zu sein. Brauche Ruhe und nur mich. Ich bin emotionsgesättigt, während der liebe Gatte mich knuddeln will, weil wir uns drei Tage nicht sahen.
Da die BDSM-Beziehung sehr intensiv ist, muss ich arg darauf achten, mir selbst genug Raum zu nehmen. Der wird aber von anderen (Freunden, Gatten) beansprucht.
Das fällt mir schwer. Ich muss da noch einen Weg für mich finden.

  • Was meint ihr zu gemischten Geflechten? (teils polyamor und/oder BDSMlastig)

Teils Poly geht nicht. Ich merke, dass mich das sofort blockiert. Ich traf mich die Tage mit einem sehr sympathischen Mann, wir suchen einen Mitspieler fürs BDSM. Er ist verheiratet, die Treffen wären heimlich. Ich kann das nicht. Ich dachte, es geht, aber erstens nervt mich das zeitliche Korsett, dass er uns aufdrängt und zweitens muss ich ständig an seine ahnungslose Frau denken. Ich werde ihn nicht wiedersehen.
BDSM sollte einem neuen Partner oder Mitspieler wenigstens nicht fremd sein. Ich möchte keine Grundsatzdiskussionen führen müssen.

Tatsache: Da hat sich was in meinem Kopf geklärt. (Mir helfen solche Fragen, über meine Motivation nachzudenken.)
Also nochmal Danke für den Thread *zwinker*
feedback
*******Frau:
Anders

Deine Frage war aber, OB es von Vor- oder Nachteil ist. Sagen wir mal so...für alle, die sich zutrauen mit der Komplexität solcher Konstellationen zurecht zu kommen und auch mit dem Feedback der Außenwelt gut klar zu kommen, dem kann ich nur so eine Art Beziehung wünschen.

Wer es lieber einfach und überschaulich mag, dafür aber bereit ist (unter Umständen auch größere) Abstriche zu machen, der lässt vielleicht besser die Finger davon.


......mit deinen letzten beiden Absätzen in deinem Beitrag gibst du eine Bewertung darüber ab,
welche Beziehung (mono oder poly) besser oder schlechter ist, wahrscheinlich deine subjektive Meinung.

Du behauptest, dass eine Monobeziehung einfach und überschaulich ist. Das kann sein, muss aber nicht so sein. Du sagst sogar, dass Menschen, die in einer Monobeziehungen sind, Abstriche machen müssen. Das ist mir zu undifferenziert. Abstriche von was?

Jede Beziehung egal ob Mono oder Poly hat ihre eigene individuelle Qualität. Die lässt sie NIE messen.
Monobeziehungen können in ihrer Bedeutung und Qualität hochwertiger und befriedigender für das individelle Paar (FM, MM, FF) sein, als Polybeziehungen für alle Beteiigten und umgekehrt.
Es geht ja bei bekennenden Polymenschen erstmal darum, ob sie sich diese Form der Beziehung als Lebenskonzept wünschen und vorstellen können.
Du macht aus deiner Haltung eine allgmeine Wertung, dass eine Polybeziehung zwar komplexer ist (da stimmte ich dir zu) aber immer ein höheres Output hat. Kann sein, muss nicht sein.

so viel dazu.....

lg CQ
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